Pfingsten, das ist JAZZ: Wenn alle in ihrer eigenen Sprache, Instrumentalisierung und Klangfarbe durcheinanderreden und sich doch verstehen; zusammenklingen, weil das Schräge nicht stört, sondern die Kunstfertigkeit ausmacht und die Blue-Note den Unterschied macht.
In diesem Jahr gesellt sich zur Pfingstgeschichte über die Jünger, die - inspiriert vom Heiligen Geist - die Sprachen aller Menschen sprechen und verstehen, das Evangelium des Johannes. Es erzählt die Geschichte vom Geist Gottes als großem Tröster. „Alles wird gut!“, lautet sein Zuspruch. Das klingt nach dem Urtrost von Eltern für ihre Kinder, wenn diese stolpern und sich die Knie aufschlagen oder sich fürchten vor dem Dunkel der Nacht. „Alles wird gut!“ Diese österliche Verheißung trotzt allem Ungemach und all jenen, die um ihrer Machterhaltung willen die Hoffnung der Menschen kleinreden, Horizonte zustellen und Zwang an die Stelle von Freiheit setzen.
„Alles wird gut!“ Dieser kühne Trost aus dem Heiligen Geist erobert zwar selten Imperien, dafür umso erfolgreicher unsere Herzen. So lautet die Verheißung des großen Trostes: Güte, Menschenfreundlichkeit und Humor gewinnen und behalten die Oberhand. Alle Völker und die ganze Schöpfung finden zusammen in einer Musik, zu der man zwar nicht marschieren, dafür aber umso besser tanzen oder lässig mit den Fingern schnippen kann. Das ist Jazz – das feiern wir zu Pfingsten.

Jazz Ensemble: Daniel Hirth (E-Gitarre), Daniel Stickan (Orgel), Felix Behrend (Bass), Karin Klose und Ken Norris (Vocals) | Liturgie und Predigt: Pastor Frank Engelbrecht